Natur im Garten - Gartenblick

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Natur im Garten

Was ist ein Naturgarten und worin unterscheidet er sich vom konventionellen Ziergarten?
Ein Naturgarten wird oft zu Unrecht abschätzig als Wildnis bezeichnet. Ziel im Naturgarten ist es ein stabiles ökologisches Gleichgewicht zu schaffen. Deshalb wird er in der Regel von den natürlichen Gesetzmäßigkeiten der Natur bestimmt. Wer sich für einen natürlichen Garten entscheidet, möchte aber sicherlich nicht nur einen von der Natur bestimmten Landstrich, sondern möchte diesen selbst gestalten und als Erholungsraum nutzen. Streng genommen gibt es daher kaum Naturgärten, sondern vielmehr möglichst naturgetreue Gärten, in dem Mensch und Natur im harmonischen Einklang stehen.
Blumenwiese im Garten
Eine natürliche Blumenwiese ist vielfältig und bietet vielen Tieren Nahrung und Lebensraum.
So eine Blumenwiese ist der Traum vieler Naturgartenbesitzer. Doch wie kann man seinen Traum verwirklichen, wenn man die Wiese auch nutzen möchte. Wer eine strapazierfähige Wiese möchte, auf eine Blumenwiese aber nicht verzichten möchte, empfehlen wir die Wiese zu teilen. Ein Teil wird öfters gemäht und kann intensiv genutzt werden, allerdings werden hier nur noch Gänseblümchen und im Frühjahr niedrige Zwiebelblumen und Löwenzahn blühen. Auf dem anderen Teil, bevorzugt am Randbereich, sollen dann die prächtigen Wiesenblumen wachsen und blühen. Dazu wird der Bereich nach Möglichkeit mit einer niedrigen Ziegel- oder Trockenmauer abgetrennt. So ist für jedermann auch gleich eine Grenze sichtbar, die aber zum Blumen pflücken gerne mal überschritten werden darf. Ansonsten sollte der Bereich möglichst nicht betreten werden, damit sich die Wiesenblumen prächtig entwickeln können. Diese Blumenwiese wird höchstens zwei bis drei Mal im Jahr gemäht.
So lockt ihr Wildbiene und Co in euren Garten
Duftschneeball mit Biene
  • Totholzhaufen anlegen. Dazu nur unbehandeltes Holz verwenden. Danach möglichst in Ruhe lassen, damit sich Insekten und Kleintiere ansiedeln können.
  • Kiefernzapfen und Rinden dienen der Optik, haben aber in einer Nisthilfe keine Funktion. Bohrlöcher in Stirnseiten von Baumscheiben oder faseriges Holz ist in der Regel ungeeignet.
  • Für Schmetterlinge ist ein Insektenhotel nicht geeignet. Wird ein entsprechendes Objekt vorgehalten, kann es ggf. Florfliegen dienen.
  • Die meisten Wildbienen nisten im Boden, ideal sind kleine Brachflächen, die sonnig und trocken sind. Wenn dann noch überwiegend insektenfreundliche Pflanzen im Garten wachsen, habt ihr für Wildbienen und Co beste Voraussetzungen für einen Lebensraum geschaffen.
Blumenerde selbst herstellen
Warum jedes Jahr Blumenerde kaufen? Wenn du einen Kompost besitzt, kannst du deine Blumenerde auch selbst herstellen. Dazu nimmt man einen gut ausgereiften Kompost (älter als 1 Jahr). Diesen fein sieben und die gleiche Menge fein gesiebter Gartenerde zugegeben. Damit die Blumenerde auch strukturstabil bleibt und Wasser gut speichern am besten noch Kokosfasern zugeben. Für Pflanzen, die wenig Kalk vertragen, werden 4 Teile Kokosfaser und ein Teil Kompost-Erdgemisch vermengt. Für kalkliebende Pflanzen ist das Mischungsverhältnis 1:1.
Ist die Gartenerde eher sauer, kann durch entsprechende Zugaben wie zum Beispiel kalkhaltiges Gesteinsmehl  der PH-Wert noch angehoben werden. Je nach Nährstoffbedarf der Pflanzen kannst du gleich  noch eine Stickstoffgabe von ein bis 3 Gramm Hornspäne pro Liter Blumenerde zugeben.

Wir können die Welt ein wenig verbessern, wenn wir grün denken.
Ab sofort findet ihr bei uns Tipps:
Keinen Tropfen Wasser verschwenden. Oft dauert es etwas Zeit, bis warmes Wasser aus dem Duschhahn kommt. Statt dieses ungenutzt in den Ausfluss rinnen zu lassen, kann man dieses gut auffangen und zum Blumengießen oder zur Spülung der Toilette verwenden. Auch das Wasser, das zum Salat- oder Gemüsewaschen verwendet wurde, kann problemlos zum direkten Gießen verwendet werden.

Auf große Steinflächen, egal ob Schottergarten oder Pflasterflächen, sollte man angesichts ständiger Hitzerekorde verzichten. Vor allem dunkle Steine heizen sich in der Sonne stark auf und erhöhen so die Temperatur in der Umgebung.
Auch findet durch den massiven Abbau von Gestein ein Raubbau an der Natur statt. Natur wird zerstört und die Steine müssen oft kilometerweit transportiert werden, was ebenfalls nicht klimafreundlich ist.
Begrünte Flächen dienen da eher als Klimaanlage, denn Pflanzen verdunsten Wasser und das kühlt. Außerdem können begrünte Flächen bei Starkregen Wasser eher aufnehmen und dieses auch speichern.
Anmerkung zum Foto: Gestaltungsobjekt und Überbleibsel der Landesgartenschau Wassertrüdingen. daraufhin erfolgte auch prompt eine Nominierung bei den "Gärten des Grauens" für den "Terror Gardening Award".
Nur Meisenknödel ohne Kunststoffnetz verwenden. Ggf. sogar Netz entfernen und nur in einer sogenannten Futterfeder im Garten aufhängen. Übrigens Vogelfutter kann man auch leicht selbst herstellen.
Krug auf Hochbeet
Schotterflächen sind tote Flächen, wer Grünfläche durch Schotterfläche ersetzt schädigt Natur und Klima erheblich.
Meisenknödelhalter aus Metall sind umweltfreundlicher und schöner.
Ein Erdkeller, Erdkühlschrank oder Erdmiete etc. halten die Ernte auch ohne Strom länger frisch. Äpfel können zum Beispiel auch mit Decken geschützt im Kellerabgang, Lichtschacht oder Gartenhaus gelagert werden. Dabei aber immer die Temperaturen im Blick haben, damit diese bei stärkeren Frösten keinen Schaden nehmen.
Die optimale Menge an Wasser könnt ihr speichern, wenn ihr eure Regentonnen so an das Fallrohr anschließt, dass ein automatisches Befüllen der Tonne erfolgt. Zusätzlich kann das Kanalnetz entlastet werden, indem Regenwasser direkt dem Boden und damit auch dem Grundwasser wieder zugeführt wird. Dies kann mit einem Sickerschacht, einer Rigolenversickerung oder einem Sumpfbeet erfolgen.
Lästiges Gießkannenschleppen fällt dann noch weg, wenn ihr an die Regentonne ein Tropfsystem anschließt. Hier wird die gesamte Kübelpflanzenecke damit automatisch und ohne Strom bewässert.   
Streift öfters durch den Garten und begutachtet eure Pflanzen. So können Schädlinge oder Krankheiten rechtzeitig erkannt werden und Gegenmaßnahmen getroffen werden. Beispielsweise kann man biologisch und ohne Pestizide Blattlauskolonien mit einem Wasserstrahl zu Leibe rücken und pilzbefallene Blätter entfernen, um ein weiteres Ausbreiten zu verhindern.
Deckel drauf und die Äpfel sind mäusesicher aufbewahrt.
Regentonnen sind gute Wasserspeicher zur Bewässerung von Gartenpflanzen
Schadbild an Johannisbeere durch Johannisbeerblasenlaus
Regentonnen werden zur Gefahr für Vögel, deshalb deckt eure Regentonnen immer gut ab. Positiver Nebeneffekt, mit guter Abdeckung können Stechmücken die Tonne nicht als Kinderstube nutzen.
Saisonales Obst und Gemüse bevorzugen. Auch im Winter können wir unseren Vitaminbedarf ganz gut über Wintergemüse decken. Wusstet ihr schon, dass Kohlgemüse und Wintersalate zum größten Teil mehr Vitamin C haben als Früchte? Bei heimischen Früchten, Salaten und Gemüse sind die Transportwege kürzer und die Gefahr von Pestizidrückständen geringer.
Foto: Flowersprout
Macht die Nacht im Garten nicht zum Tag. Sicher sollte keiner aus Sicherheitsgründen auf eine notwendige Beleuchtung verzichten, schwache Lichtakzente mit Solarenergie sind auch kein Problem.  Dauerbeleuchtung oder sehr helle Leuchtobjekte jedoch schaden der Tierwelt und verbrauchen Energie.
Regentonnen müssen nicht direkt am Haus stehen und können trotzdem automatisch befüllt werden.
Entdecke heimisches Wintergemüse
Solarleuchtobjekte setzen zarte Lichtakzente
Werden alle Pflanzenreste im Garten und biologisch unbedenklichen Küchenabfälle in Kompost verwandelt, spart dies Dünger, den Kauf von Blumenerde und Torf. Gleichzeitig spart man Geld, wenn man auf die grüne Tonne verzichten kann und die Kommune das Engagement noch fördert.
Übrigens wer ganz wenig Platz oder nur einen Balkon hat, kann auch mit einer Wurmkiste Dünger und Kompost selbst herstellen.
Gitterkomposter mit Kapuzinerkresse
Prüft kritisch, ob ihr elektrische Geräte einsetzen müsst. Laubbläser und Motorsense sind oft überflüssig. Rechen, Handmäher und handbetriebene Gartenscheren sind für kleine Gärten meist ausreichend. So schont ihr Kleinstlebewesen und vermeidet Lärm.
Laubbläser sind im Privatgärten nicht nötig.
Sammelt Regenwasser. Das schont die Umwelt, spart Wasserkosten und ist für die Pflanzen meist noch verträglicher als Trinkwasser aus dem Hahn.
Übrigens Regentonnen können so an das Ablaufrohr der Regenrinne angeschlossen werden, dass sich die Regentonne automatisch befüllt und bei voller Tonne das Wasser wieder durch den üblichen Ablauf fließt. Dabei muss die Regentonne nicht zwangsläufig direkt am Haus stehen.
Regentonnen müssen nicht direkt am Haus stehen und können trotzdem automatisch befüllt werden.
Schafft Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleintiere. Unterschlupf und Nahrung finden die Tiere in einem naturnahen Garten und im Gegenzug helfen einige davon bei der Schädlingsbekämpfung.
Kleiber suchen nach Insekten.
Bevorzugt heimische Pflanzen, denn diese bilden Lebensgrundlage für verschiedene Tiere und kommen mit den hiesigen Klimabedingungen gut zurecht.
Die Schlüsselblume ist eine heimische Pflanze
Obst- und Beerensträucher laden zum gesunden Naschen ein. Damit habt ihr frische und pestizidfreie Lebensmittel. Es fallen keine langen Transportwege oder Verpackungsmüll an. Wählt die Pflanzen so, dass ihr möglichst über die gesamte Saison ernten könnt, jedoch von einer Obstschwemme verschont bleibt.
Teller mit verschiedenen Beeren
Kunststoffgefäße sind um ein vielfaches leichter als vergleichbare Ton- oder Keramiktöpfe. Wer deshalb auf Kunststoffe zurückgreift, sollte nur frost- und uv-beständiges Material wählen. Zeigen sich an Kunststoffteilen erste Brüche oder Risse, den Gegenstand gleich entsorgen, bevor kleine Stücke abbrechen und im Boden landen.
Hortensie im Plastikübertopf
Pflanzt einen Baum, denn dieser speichert nicht nur jede Menge Kohlendioxid, er verbessert auch das Kleinklima im Garten. Einen Sitzplatz im Schatten des Baumes werdet ihr in heißen Sommern nicht mehr missen wollen. Achtet aber bei der Auswahl auf die endgültige Wuchshöhe.

Sitzplatz im Schatten
Kunstdünger muss energieintensiv hergestellt und transportiert werden. Deshalb besser zu organischen Dünger greifen, damit reichert sich der Boden auch mit Humus an.  
Düngen mit Beinwell
Verzichtet möglichst auf Plastik, vor allem auf Kunststoff-Schnüre, Mulch- und Schutzfolien aus Kunststoff und Planen aus Bändchengewebe. Blumentöpfe, Schutzhauben und Plastiksäcke sollten im Winter über nicht draußen aufbewahrt werden. Kleine Kunststoffteile im Garten immer gleich entsorgen, da diese mit der Zeit immer kleiner werden, der Boden diese aber nicht abbauen kann.
Schnüre aus Naturmaterialien statt Kunststoffschnüre
Naturgetreuer, naturnaher oder naturfreundlicher Garten - Die Ansichten über einen Naturgarten gehen oft stark auseinander. Folgende Merkmale sollten aber alle 'Naturgärten' erfüllen:
  • Anlage und Pflege des Gartens erfolgt nach ökologischen Gesichtspunkten
  • Vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen
  • Standortgerechte, möglichst auch landschaftstypische Bepflanzung
Unser Webtipp
Natürliche Gartengestaltung mit selbstaussäenden Pflanzen
Wer seinen Garten jedes Jahr neu entdecken möchte und eine preisgünstige Gartenbepflanzung sucht, sollte für die Gartenbepflanzung viele selbstaussäende Pflanzen wählen. Das Grundgerüst der Gartengestaltung wird mit Sträuchern, Gräsern, immergrünen Pflanzen und Solitärstauden gelegt. Diese strukturieren den Garten und verleihen dem Garten auch im Winter ein ansprechendes Aussehen. Dazwischen dürfen sich selbstaussäende Pflanzen ausbreiten und jedes Jahr neu das Gartenbild gestalten.
Ideal hierfür sonnige Standorte sind Kiespflanzungen, denn Kies ist das ideale Saatbeet für viele selbstaussäende Pflanzen, wie z.B. Katzenminze, Steinnelke, Goldmohn, Patagonisches Eisenkraut (Verbena boariensis), Königskerze, Moschusmalve und Nachtkerze.
Katzenminze sät sich selbst aus.
Für halbschattige Bereiche eignen sich Vergissmeinnicht, Mutterkraut, Akelei, Judassilberling, Nachtviole, Lerchensporn und Gauklerblume. Eine Mulchschicht aus Hackschnitzeln hält den Boden feucht und locker.
Mutterkraut bringt Helligkeit in dunkle Ecken.
Natürlicher Gartenbereich
Es muss nicht von Anfang an ein perfekter Naturgarten angelegt werden. Gerade für Gartenneulinge ist es wichtig erst die ökologischen Zusammenhänge zu begreifen. Bei bereits vorhandenem Garten genügt es erst einen Teilbereich umzuwandeln. Dort kann man dann gut beobachten, welche Pflanzen sich von selbst ansiedeln.
  • Kalk- und Ziegelschutt kann in einer Ecke gesammelt werden und mit etwas Erde zu einem Kalkhügel aufgeschüttet werden. Bald werden sich dann die ersten kalkliebenden Pflanzen von selbst einfinden.
  • Im Anschluss an eine Hecke oder Gehölzgruppe kann ein breiter Streifen für eine Blumenwiese belassen werden, auf der bald Wiesenmargeriten, Schafgarbe, Glockenblume, Wiesenstorchschnabel wachsen.
  • Damit zur restlichen Grasfläche eine Abgrenzung erfolgt, beispielsweise einige Baumstämme hinlegen. Diese können als zusätzliche Sitzfläche genutzt werden und bieten zudem Kleinstlebewesen Unterschlupf.
Weitere interessante Themen:
Naturnah planen: Auch bei einem Naturgarten ist bei der Planung einiges zu berücksichtigen.
Nutzgarten: Eigene Ernte, so gelingt es.
Obst im Garten: Hier erhaltet ihr wichtige Tipps zum Anbau von Obst und Beeren.
Mischkultur: Einge Pflanzen fördern sich gegenseitig und andere vertragen sich nicht so gut.
Nützlinge: Welche Nützlinge kann man bei Schädlingsbefall einsetzen?
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Naturnahe Gartengestaltung
Auf dieser Seite findet ihr Ideen und Tipps für eine naturnahe Gartengestaltung.
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